Vogelkot entfernen: Praktische Tipps | ADAC

2022-08-13 13:25:59 By : Ms. Sophia Zhu

Alles Gute kommt von oben? Nicht im Fall von Vogelkot auf dem Auto. Der Lack leidet unter den aggressiven Hinterlassenschaften. Jetzt ist schnelles Handeln gefragt.

Was bei bleibenden Flecken zu tun ist

Vogelkot ist gefährlich für den Autolack, wenn er nicht umsichtig beseitigt wird. Doch er lässt sich gut entfernen. Hier erfahren Sie, wie Sie Lackschäden durch Vogelkot vermeiden.

Warum Vogelkot schädlich ist

Frischen Vogelkot vom Auto entfernen

Was tun bei eingebranntem Vogelkot?

So schützen Sie Ihr Auto vor Vogelkot

Vogelkot entfernen: Die besten Hausmittel

Vögel sind nicht unbedingt wählerisch bei ihrer Ernährung. Wurm, Raupe oder Maus, Eistüten (wer Möwen in der Umgebung hat, weiß es), Samen und Beeren, eben alles, was Vögel so zu sich nehmen, wird von ihrer aggressiven Magensäure verdaut. Entsprechend giftig ist Vogelkot. Er enthält alles, was schlecht ist für die aktuellen wasserbasierten Acryllacke von Autos. Harn- und andere Säuren, ätzende Eiweißzerfallsprodukte und mineralische Verunreinigungen wie Sandkörner richten Schäden am Autolack an. Besonders bei großer Hitze kann die Zersetzung des Lacks schnell voranschreiten. Manchmal reichen bereits 10 bis 20 Minuten, um die oberste Klarlackschicht anzugreifen. Als Folge bleiben trotz Entfernung oft weiße Ränder. Mit längerer Einwirkzeit erreicht der Vogelkot die tiefer liegenden Schichten, die spröde und rissig werden. Eventuell löst sich sogar die Klarlackschicht von der Farbschicht. Dann wird es hässlich, denn trotz Entfernung und Polieren können Feuchtigkeit und Säure tiefer eindringen. Jetzt muss der Profi ran, womöglich muss sogar nachlackiert werden. Übrigens bieten auch Wachs- und Keramikversiegelungen keinen dauerhaften Schutz. Auch sie werden vom aggressiven Vogeldreck nach kurzer Zeit an- und schließlich aufgelöst. Am besten prüfen Sie das Auto daher standardmäßig beim Abstellen und Einsteigen auf Vogelkot.

Frischer Vogelkot ist zwar unappetitlich, lässt sich aber relativ einfach entfernen. Allerdings sollte man nicht einfach drauflos rubbeln. Besser ist es, den Lack mit fließendem Wasser abzuspülen. Das entfernt im besten Fall die in den Vogelexkrementen enthaltenen Sandkörnchen und Steine, die sonst zu Kratzern führen könnten. Oft bleiben dann aber noch die Ränder übrig, denn hier trocknet der Vogelkot schneller. Indem man ein feuchtes Tuch auflegt, kann man den Fleck meist ausreichend aufweichen.

Danach wird die Stelle abgespült und anschließend mit einem weichen Tuch abgetupft. Das ist schonender, als den Fleck abzuwischen. Erst wenn die Verunreinigung vollständig entfernt und der Lack wieder trocken ist, poliert man mit einem Mikrofasertuch nach.

Ist der Vogelkot bereits eingebrannt, wird die Entfernung etwas aufwendiger. Auch hier probiert man es erst einmal mit Einweichen. Ein feuchtes Tuch, einen Lappen oder Schwamm auf den Fleck legen – 15 Minuten sollten es mindestens sein. Praktisch sind außerdem Allzweckreinigungstücher, die man eventuell schon im Auto hat.

Besonders stark eingebrannte Flecken kann man mit speziellen Insektenreinigern besprühen, mit Autoshampoo oder sanftem Spülmittel einweichen. Glasreiniger ist nicht das Mittel der Wahl. Er kann den Lack stumpf machen. Ist der Vogelkot dann gut durchgeweicht, spült man ihn so gut es geht mit fließendem Wasser ab.

Unterwegs bietet sich dazu eine Gießkanne von der Tankstelle an oder eine PET-Wasserflasche, in deren Deckel man ein kleines Loch bohrt. Das erhöht den Druck des Strahls. Mit einem feuchten Mikrofasertuch und warmem Wasser tupft man anschließend nach. Ist die gesäuberte Stelle im Lack trocken, empfiehlt sich bei nächster Gelegenheit ein schonendes Nachpolieren.

Viele Autofahrende nehmen Vogelkot auf dem Autolack vor allem als optisches Problem wahr. Ernsthafte Lackschäden sind jedoch das wahre Problem. Und die lassen sich eigentlich nur verhindern, wenn man schnell genug handelt. Eine PET- oder Sprühflasche mit Wasser und etwas Flüssigseife im Kofferraum, dazu ein paar weiche Mikrofasertücher – und man ist gut aufgestellt für erste Maßnahmen. Zudem spielt eine Rolle, wo man parkt. Nicht zu empfehlen sind Parkplätze unter Kirschbäumen, Dachrinnen, Straßenlaternen oder Brutplätzen. Zu Hause kann man die Wahrscheinlichkeit von Vogelkotattacken auch reduzieren, indem man die Sitzplätze von Vögeln rund um den Parkplatz beschneidet. Falls man nicht gleich Zeit zum Entfernen der Flecken hat, stellt man das Auto am besten in den Schatten. Die Sonnenhitze verstärkt die chemischen Zersetzungsprozesse und erwärmt und weitet zugleich den Lack. So können die Vogelkotbestandteile tiefer eindringen.

Finger weg von Küchenschwämmen und harten Bürsten! Stattdessen lohnt es sich, eine alte Zeitung griffbereit zu haben. Das Zeitungspapier faltet man ein paarmal, legt es auf den Fleck und durchnässt es nun gründlich mit warmem Wasser. Selbst an vertikalen Stellen bleibt das Papier so haften. Nach 5 bis 10 Minuten Einwirkzeit hat sich frischer Vogelkot meist bereits aufgelöst. Feuchttücher, vor allem Babyfeuchttücher mit milden Reinigungssubstanzen, sind ebenfalls eine gute Möglichkeit, Vogelkot einzuweichen.

Tipp: In den wiederverschließbaren Packungen kann man die Reinigungstücher auch griffbereit im Auto lagern. Sie helfen nicht nur gegen Vogelkot, sondern reinigen auch die Hände. Essig und Wasser im Mischungsverhältnis eins zu eins ist ebenfalls ein bewährtes Hausmittel gegen Vogelkot. Hier sollte man aber darauf achten, dass die Mischung punktgenau aufgetragen wird und nicht zu lange einwirkt.

Vogelkot auf dem Auto lässt sich nicht ganz vermeiden. Allzu lange sollte man sich mit dem Entfernen aber nicht Zeit lassen. Vogelkot ist aggressiv und kann jeden Lack ruinieren, wenn er lang genug einwirkt oder bei Sonneneinstrahlung eintrocknet. Im Idealfall hält man im Kofferraum etwas Wasser und Zeitungspapier oder Feuchttücher sowie ein Mikrofasertuch bereit.

Wichtig: Nicht trocken rubbeln oder fest wischen, sondern den Fleck einweichen lassen, abspülen und dann vorsichtig abtupfen. So klappt die Reinigung schonend. Bei Gelegenheit kann man die Stelle nachpolieren, und das Problem hat sich erledigt.

Fachliche Beratung: Matthias Zimmermann, ADAC Technikzentrum Landsberg

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